Die "Top Ten" zur Entwicklung der Selbstwahrnehmung

Menschen sind oft zurückhaltend, wenn es darum geht, Feedback zu geben, insbesondere negative oder korrigierende Informationen. Im Allgemeinen muss man darum bitten, um es zu erhalten. Negative Rückmeldungen schärfen sowohl die Genauigkeit unseres Verständnisses als auch die Einschätzung unserer Gesamteffizienz. Eine Person, die die eigenen Schwächen wissen möchte, muss ziemlich gut sein. Andere Personen werden Sie umso besser einschätzen, je mehr Feedback Sie einholen und annehmen. Wenn Personen zögern, Kritik zu äußern, helfen Sie ihnen, indem Sie Aussagen zur Selbsteinschätzung machen, anstatt Fragen zu stellen. Wenn Sie sagen: "Ich denke, ich konzentriere mich zu sehr auf das operative Geschäft und verpasse einige der größeren strategischen Zusammenhänge; was meinen Sie?", fällt es den meisten Menschen leichter, darauf zu antworten als auf eine Frage, in der sie aufgefordert werden, diesen Punkt freiwillig zu nennen. 

Vertrauliches Feedback, eine private Diskussion oder ein privates 360-Feedback-Tool sind in der Regel genauer als öffentliches Feedback. Gehen Sie nicht davon aus, dass alles in Ordnung ist, nur weil Sie kein Feedback erhalten. Für die meisten von uns ist das Feedback, das sie in der Öffentlichkeit erhalten, eine übermäßig positive Sichtweise. Machen Sie es sich nicht zu bequem mit dem, was Ihnen in der Öffentlichkeit gesagt wird. Nutzen Sie privates Feedback als Mittel, um zu verstehen, wie andere Sie sehen, und um möglichst genaue Informationen zu erhalten. Der beste Weg, gute Feedbackdaten zu erhalten, ist eine kluge Auswahl. Wählen Sie Personen, die Ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten am besten einschätzen können.

Es wird immer Menschen geben, die schnell Kritik üben, um aufzuzeigen, was man falsch gemacht hat. Um Ihnen zu sagen, wie etwas anders gemacht werden sollte. Manchmal ist es gut gemeint, manchmal nicht. Aber, wie Aristoteles einmal sagte, die einzige Möglichkeit, Kritik zu vermeiden, ist "... indem man nichts sagt, nichts tut und nichts ist". Widerstehen Sie Ihrem natürlichen Drang, defensiv zu reagieren. Das ist selten ein weiser oder produktiver Schritt. In Stress-Situationen ist es häufig emotional getrieben, wenn das Verhältnis von Selbstwertgefühl und Selbstverbesserung sich in einem Ungleichgewicht befindet. Lernen Sie stattdessen zu reagieren, indem Sie ruhig bleiben und inne halten. Hören Sie zu und denken Sie darüber nach, was Sie hören. Behandeln Sie es als Information, auch wenn Sie damit nicht einverstanden sind oder sich verletzt fühlen. Akzeptieren Sie, dass Sie Fehler haben und dass es manchmal hilfreich ist, wenn Sie auf diese hingewiesen werden. Seien Sie offen für die Tatsache, dass andere Recht haben könnten. Achten Sie auf jedes Qualitätsfeedback, das Ihnen gegeben wird. Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie lernen können.  Wenden Sie konstruktives Denken an. Bitten Sie Ihren Kritiker, Verbesserungsvorschläge zu machen. Hören Sie genau zu. Vielleicht stellen Sie fest, dass sie auf einem Missverständnis oder einer anderen Perspektive beruht. Arbeiten Sie mit ihnen zusammen, um die Dinge zu klären.

Wenn Sie um Feedback bitten, stellen Sie sicher, dass Sie Menschen einbeziehen, die Sie aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Holen Sie sich tägliches Feedback ein, indem Sie andere fragen, wie sie die Dinge sehen. Fragen Sie andere, was sie gerne von Ihnen mehr sehen würden. Wo Sie sich verbessern können. Chefs wollen wissen, wie es um Ihr strategisches Gespür, Ihre Verkaufsfähigkeiten, Ihr Wohlbefinden im Umgang mit dem höheren Management, die Präsentation von Problemen und Lösungen, Ihr klares Denken, Ihre Teambildung, Ihre Fähigkeiten, Menschen zu konfrontieren und einzuschätzen, bestellt ist. Kunden werden einen Blick auf Ihre Reaktionsfähigkeit, Ihr Zuhören, Ihre Qualitätsorientierung, Ihre Problemlösungsfähigkeiten, Ihr Verständnis für ihre geschäftlichen Anforderungen und Ihre Überzeugungskraft werfen. Peers beobachten Überzeugungskraft, Verkaufen, Verhandeln, Zuhören, um eine gemeinsame Sache zu finden, die Interessen des Unternehmens im Auge zu behalten, Versprechen einzuhalten und auf das Geben und Nehmen in 50/50-Beziehungen zu achten. Die Direktunterstellten wissen über Ihr tägliches Verhalten in Bezug auf Führung, Management, Teambildung, Entlastung, Konfrontation, Ansprechbarkeit und Zeitverwendung Bescheid. Wenn Sie ein Feedback erhalten, fragen Sie sich, ob die Person in der Lage ist, das über Sie zu wissen. 

Manchmal scheint das Feedback nicht zu passen und es ist leicht, defensiv oder verärgert zu werden. Defensivität ist ein großes Hindernis für die Selbsterkenntnis. Häufig sind selbstbewusste Menschen, die kein Antrieb zur Selbstentwicklung haben, sehr defensiv und ablehnend gegenüber einem negativem Feedback. Wenn Sie in einer defensiven Art und Weise reagieren, vermuten die Leute, dass Sie wirklich nicht damit umgehen können, dass Sie sich gegen etwas wehren, wahrscheinlich indem Sie die Schuld auf andere oder das berufliche Umfeld schieben. Defensive Menschen bekommen weniger Feedback. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, müssen Sie die Regeln des guten Zuhörens befolgen.  Versuchen Sie, sich bei negativem Feedback ruhig zu verhalten. Ändern Sie Ihre Denkweise. Wenn Sie das Feedback erhalten, besteht Ihre einzige Aufgabe darin, genau zu verstehen, was man Ihnen sagen will.  Es ist nicht Ihre Aufgabe, das Feedback anzunehmen oder abzulehnen. Üben Sie im Geiste, wie Sie auf schwierige Feedbacksituationen ruhig reagieren werden, bevor sie reagieren. Entwickeln Sie automatische Taktiken, um Ihre übliche emotionale Reaktion abzuschalten oder zu verzögern. 

Zu viele Informationen kommen auf einmal auf Sie zu? Sie müssen Prioritäten setzen. Wenn Sie das Feedback verstanden haben, führen Sie die folgende Übung durch: (1) Schreiben Sie alle Standpunkte auf Post-it-Zettel. (2) Bilden Sie zwei Kategorien: 1) Die Kritikpunkte, die wahrscheinlich auf Sie zutreffen. 2) Die Kritikpunkte, die wahrscheinlich nicht auf Sie zutreffen. Bitten Sie jemanden, dem Sie vertrauen und der Sie gut kennt, Ihnen zu helfen, damit Sie sich nicht selbst etwas vormachen.  (3) Bei Kritik, die auf Sie zutrifft, signalisieren Sie den Personen, die Ihnen das Feedback gegeben haben, dass Sie es verstanden haben, es für richtig halten und versuchen werden, etwas dagegen zu unternehmen. (4) Bei Kritikpunkten, die nicht der Wahrheit entsprechen, sortieren Sie die Kommentare in solche, die Ihnen wichtig sind, und solche, die klein und trivial oder unwichtig sind. Werfen Sie die unwichtigen weg. (5) Diejenigen, die wahrscheinlich nicht wahr, aber wichtig sind, sortieren Sie um in: (6) karrieregefährdend - wenn die oben genannten Personen nur glauben würden, dass dies auf mich zutrifft, würde meine Karriere Schaden nehmen. (7) nicht karriereschädigend. Werfen Sie den nicht karriereschädigenden Stapel weg. (8) Die verbleibenden Kommentare sollten Sie mit Ihrem Chef und/oder Mentor besprechen, um zu sehen, wie die allgemeine Meinung über Sie ist. (9) Damit bleiben zwei Kategorien übrig: diejenigen, die man glaubt - auch wenn sie nicht wahr sind - und diejenigen, die man nicht glaubt. Werfen Sie den Stapel derer, die nicht glauben, weg. (10) Mit dem verbleibenden Stapel planen Sie eine Strategie, um Ihre Mitmenschen durch Taten, nicht durch Worte, davon zu überzeugen, dass diese Kritik an Ihnen nicht stimmt.

Arroganz ist ein großes Hindernis für die Selbsterkenntnis. Viele Menschen, die überragend stark oder sehr erfolgreich sind, bekommen nur wenig Feedback und machen so lange weiter, bis ihre Karriere in Schwierigkeiten gerät. Sie sind sich ihrer Sache so sicher, dass sie oft überrumpelt werden. Wenn Sie als arrogant angesehen werden, müssen Sie vielleicht immer wieder um Feedback bitten, und wenn Sie es bekommen, kann es sein, dass Sie sich darüber ärgern. Fast schon per Definition überschätzen sich arrogante Menschen in den Augen anderer. Andere, die Sie für arrogant halten, schätzen Sie möglicherweise schlechter ein als neutrale Beobachter. Wenn Sie andere abwerten, werden diese die Beleidigung erwidern. Wenn andere Ihnen Feedback geben, sehen Sie es als eine Gelegenheit, sich zu verbessern und weiterzuentwickeln. Feedback ist ein Geschenk. Wenn Sie nicht wirklich daran interessiert zu sein scheinen, was andere Ihnen zu sagen haben, laufen Sie Gefahr, die Quelle abzuschneiden. Wenn ihr Feedback auf steinigen Boden fällt, warum sollten andere sich die Mühe machen, noch mehr Feedback zu geben? Wenn Sie sich offen für das Feedback anderer zeigen, ist es wahrscheinlicher, dass Sie in Zukunft mehr wertvolles Feedback erhalten. 

Das Leben ist hektisch. Dringende Aufgaben haben Vorrang. Selbstbewusste Menschen nehmen sich Zeit für das, was Kevin Cashman das Pause-Prinzip nennt. "Der bewusste, absichtliche Prozess des Zurücktretens, in uns selbst und außerhalb von uns, um mit größerer Authentizität, Zielstrebigkeit und Beitrag nach vorne zu gehen“. Für jeden Menschen sieht das anders aus. Bei einigen funktioniert die Meditation. Andere erkennen, dass sie täglich körperliche Betätigung brauchen. Dies wird für sie zu einer wertvollen Zeit der Reflexion. Tägliche Spaziergänge. Wäsche waschen. Der Schlüssel ist, sich die Zeit zum Nachdenken zu nehmen, wie auch immer es für Sie sinnvoll ist. Überlegen.  Wertschätzen. Besprechen Sie alles, bevor Sie weitermachen oder etwas unternehmen. Wenn Sie eine Aufgabe oder ein Projekt abgeschlossen haben, drücken Sie die Pausentaste. Spulen Sie zurück. Drücken Sie auf Play und lassen Sie es Revue passieren. Was ist gut gelaufen? Was nicht? Was werden Sie beim nächsten Mal anders machen? Bitten Sie andere um ihr Feedback. Selbstbewusste Menschen lernen aus Erfahrungen und bauen sie in ihre nächste Aktivität ein.